Abstrakte Gemälde aus feinster Wolle. Die Teppiche vom Bauhaus zeugen von großem handwerklichen wie auch künstlerischen Können und beeindrucken bis heute.
Monolith
Design: Eileen Gray, 1920er-Jahre
Zum Salone del Mobile.Milano 2023 nimmt ClassiCon einen von Eileen Gray gestalteten Teppichentwurf in Produktion, der durch seine unverwechselbare abstrakte Ästhetik besticht. Monolith zeichnet sich durch beigefarbene horizontale und vertikale Linien in unterschiedlichen Längen aus, die denerdig anmutenden dunkelgrauen Untergrund elegant akzentuieren. Teilweise kreuzen sich die Linien, ohne sich zu berühren – sie deuten eine Strukturan, die den Teppich in unterschiedlich große viereckige Räume zu unterteilen scheint. Grundlage für den Entwurf ist eine in den 1920er-Jahren von Eileen Gray angefertigte Gouache und Bleistiftzeichnung, die ClassiCon nun in einen 200 cm x 300 cm großen Teppich aus 100 % feinster Schurwolle umsetzt. Handgeknüpft und in höchster Qualität in Nepal gefertigt ist Monolith ein weiterer beeindruckender Entwurf Eileen Grays in der ClassiCon-Teppichkollektion, die das künstlerischen Schaffen der irischen Gestalterin in den Fokus rückt.
Historie
Auch, wenn es männlichen wie auch weiblichen Interessierten erlaubt war, am Bauhaus zu studieren, liefert die Geschichte des Bauhauses eine Geschichte männlicher Helden.
Und auch, wenn die Textilklasse in der gesamten Bauhaus-Geschichte eine der erfolgreichsten Werkstätten war, wurde dies gern verschwiegen und im wahrsten Sinne des Wortes in historischen Beiträgen oftmals „unter den Teppich gekehrt“!
Obwohl es die Frauen waren, die so viel ausgestellt, soviel produziert, so viel verkauft und so am meisten Geld verdient haben. Sie waren so fleißig, dass die Bauhaus-Weberei in der Lage war, das Bauhaus – an dem die meisten Protagonisten oft an Hunger litten – mitzufinanzieren. Und das Alles unter der Leitung der einzigen Meisterin am Bauhaus, Gunda Stölzl.
Die Weberei am Bauhaus blieb die Klasse, die immer an letzter Stelle genannt wurde, weil man(n) sagte: die Werks-Klasse, in der die weiblichen Studierenden in die traditionelle Beschäftigung mit Textilien abgeschoben wurden, sollte in keinem Fall das Aushängeschild des Bauhauses werden.
Erst Jahre später bestätigen Chronisten den erheblichen weiblichen Anteil am Ruhm des Bauhauses. Es liegt nahe, dass die leitenden Männer den Fleiß und den damit verbundenen künstlerischen wie auch finanziellen Erfolg nicht gerne sahen, denn dies hätte die Leistungen der Männer schmälern können.
Eileen Gray (1878–1976) - Inspiriert von den Ideen des Bauhauses
Die aus Irland stammende Eileen Gray war von adliger Herkunft und kam als eine der ersten Frauen in den Genuss an der Slade School of Art in London zu studieren. Hochbegabt verstand sie es wie keine andere Designerin, die Grundsätze des Bauhaus-Designs in perfekter Harmonie umzusetzen. Ihre Entwürfe bestechen nicht nur durch Ästhetik, sondern können auch in puncto Funktionalität auf ganzer Linie überzeugen. Knapp 50 Jahre nach ihrem Tod sind Grays Entwürfe angesagter denn je. Was zur Entstehungszeit als revolutionär galt, ist heute der Inbegriff von modernem Wohnen.
Eileen Gray schuf nicht nur einige der bekanntesten und bedeutendsten Möbelklassiker des 20. Jahrhunderts, sondern unterhielt auch ein Atelier, in dem Teppiche nach ihren Entwürfen hergestellt wurden.
Meisterwerke abstrakter Textilkunst – Verlockend schön!
Während der Milan Design Week 2023 beleuchtete ClassiCon das Leben und Werk Eileen Grays anhand einerviel beachteten Ausstellung von original Gouachen und Collagen der legendären irischen Gestalterin. Inspiriert von den Werken einer privaten Sammlung wurden einige dieser Zeugnisse ihres lebenslangen künstlerischen Schaffens anlässlich der Schau in hochwertigster Teppich-Fertigung umgesetzt.
Drei weitere neue Teppiche: De Stijl, Cassis und La Lune
Design: Eileen Gray, ca. 1926-1935
Zahlreiche Teppiche sind bereits Teil der ClassiCon Kollektion; drei weitere Modelle, basierend auf Gouachen der studierten Künstlerin und vielseitigen Designerin, sind nun ebenfalls erhältlich – die Teppiche De Stijl, Cassis und La Lune.
Auch sie sind Meisterwerke abstrakter Textilkunst aus 100% New Zealand Schurwolle, handgeknüpft mit einer Dichte von 124.000 Knoten pro Quadratmeter und zeitgemäß hergestellt unter umweltverträglichen sowie sozial nachhaltigen Produktionsbedingungen.
Drei davon gehen nun ebenfalls in Serie – als Ergänzung der umfangreichen ClassiCon-Kollektion von Teppichen nach Entwürfen Eileen Grays.
De Stijl
Im Jahre 1922 zeigte Eileen Gray ihren Entwurf eines Beistelltisches namens DeStijl auf einer Ausstellung für französische Kunst in Amsterdam. Seine skulpturale Qualität, der Gebrauch der Farbe und die logische Konstruktion bezieht sich auf die Gestaltungsphilosophie der wegweisenden niederländischen Architektengruppe DeStijl, die Eileen Gray zu weiteren Entwürfen inspirierte. Der gleichnamige Teppich, der nun neu im Portfolio von ClassiCon ist, überträgt eine in den 1920er Jahren angefertigte Gouache in ein abstraktes textiles Kunstwerk. Sein geometrisches beige-marineblaues Design basiert auf einem Gitter aus schwarzen Linien sowie einem Kreismotiv – eine Gestaltung, das sich in unterschiedlichste Interieurs einfügt.
Cassis
Benannt nach dem pittoresken südfranzösischen Küstenort, an dem Eileen Gray wichtige Lebensabschnitte verbrachte – im Jahr 1929 vollendete sie hier ihre Villa E1027, die heuteals ihr ikonisches Gesamtkunstwerk schlechthin gilt –, erinnert die Farbigkeit des Teppichsan die gleichnamigen Früchte der schwarzen Johannisbeere. Tiefes Terracotta- und frisches Erdbeerrot treffen auf geometrische weiße und dunkelbraune Flächen.
La Lune
Der Mond ist in der Gouache von Eileen Gray, die als Vorlage für den neuen Teppich La Lune diente, eine silbern schimmernde Scheibe auf einer taupefarbenen Kreisfläche vor dunkelrotem Abendhimmel. Perfekt hat die studierte Künstlerin die Proportionen und Farbtöne der asymmetrisch angeordneten Flächen aufeinander abgestimmt.
ClassiCon hat die glänzende Mondoberfläche der Vorlage in edle, silbern schimmerndeSeide übersetzt. Im Kontrast dazu verleiht ein Materialgemisch aus Nessel und Wolle der umgebenden Kreisfläche matt anmutende Tiefe.
Mit größter Sorgfalt wurden die künstlerischen Vorlagen auf das Teppichdesign von De Stijl, Cassis und La Lune übertragen, um zu gewährleisten, dass sie den Vorbildern der Gestalterin in jeder Hinsicht gerecht werden.
Bei der Handknüpfung kommt die alte Kunstform des „Tibetischen Knotens“ zum Einsatz, eine Technik, dieeine besonders weiche und seidige Haptik erzeugt. Die Knüpfdichte beträgt 80 Knoten pro square inch, was in etwa 124.000 Knoten pro Quadratmeter entspricht. Gefärbt werden alle Modelle mit umweltverträglichen Farbpigmenten, getestet nach OEKO-TEX® STANDARD 100.
Wie alle ClassiCon-Teppiche werden auch die drei neuen Modelle in enger Partnerschaft mit der Fair-Trade-Organisation Label STEP in den Artisan Villages der Region Sarlahi in Nepal gefertigt. Das Label STEP garantiert gute Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen in den Produktionsgebieten sowie den Einsatz ausschließlich umweltverträglicher Teppichherstellungsverfahren.
Classicon ist in Kiel erhältlich bei
husens
Holtenauer Str. 43
24105 Kiel
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