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ES STECKT VIEL LIEBE IM LÖWEN - 100 LÖWENSTARKE JAHRE

Die erste Original LÖWE Schere kam 1923 auf den Markt. An welchem Tag genau das war, ist nicht bekannt. Aber es ist definitiv 100 Jahre her, dass die erste Amboss-Schere der Welt den Siegeszug für das gleichnamige Kieler Unternehmen antrat. Heute lenkt Randolph Schröder in dritter Generation mit Stolz und voller Dankbarkeit sein Familienunternehmen, das in diesem Jahr sein 100-jähriges Jubiläum feiern darf.


Am Standort in Kiel-Flintbek fertigen aktuell 60 Mitarbeitende 400.000 Scheren pro Jahr. Das Sortiment ist so divers wie unterschiedlichste Einsatzbereiche es erfordern. Deshalb gibt es auch100 verschiedene Scherenmodelle für Wein-, Obst und Gartenbau wie auch für Industrie und Handwerk – und diese 100 Scherenmodelle vertreibt der Weltmarktführer aus Kiel heute in gut 100 Länder.

„Wir haben heute viele verschiedene Scheren, aber unsere Original LÖWE 1 ist nach wie vor das ideale Werkzeug für viele Schneidanwendungen, weil sie universell einsetzbar ist und unbegrenzt hält. Daher ist auch eine unserer Visionen: Eine Original LÖWE 1 in jedem Haushalt, Garten und Werkstatt weltweit zu etablieren!“ Wenn in Griechenland ein Olivenbauer seine Bäume stutzt, ist es ziemlich wahrscheinlich, dass er dabei norddeutsche Qualität in den Händen hält. „Original LÖWE“-Scheren sind Werkzeuge, die weltweit Einsatz im professionellen Wein-, Obst- und Gartenbau sowie für vielfältigste Anwendungen in der Industrie und im Handwerk Verwendung finden. 25 Jahre ist es her, dass Randolph Schröder das Unternehmen mit Löwe und Zahnrad im Logo in der dritten Generation von seinem Vater übernahm.

Wir haben Randolph Schröder in seinem Firmensitz in Kiel Flintbek besucht und uns die Erfolgsgeschichte gerne persönlich erzählen lassen. Das Zahnrad sei damals der Inbegriff für technische Fertigung gewesen. „Mein ganzes Leben lang kannte ich diese Firma und habe auch bereits als Junge nach der Schule mitgearbeitet.“

Als er mit 16 sein Moped auseinander schraubte, und dabei sein technisches Talent entdeckte, war für ihn klar, dass er Maschinenbau studieren und das Familienunternehmen übernehmen wolle. „Da hatte ich einfach Bock drauf.“ Schnell wurde ihm bewusst, wie ihm sein technisches Verständnis im Alltag einen großen Dienst erwies. „Der Kopf muss etwas mit Technik zu tun haben“, fasst er seine Erfahrungen in Worte.

So begann er, neue Werkzeuge zu konstruieren und Arbeitsanweisungen zu schreiben. An seine Anfänge im Unternehmen kann sich Randolph Schröder noch gut erinnern. Damals flog er nach Kreta, um vor Ort einen einheimischen Vertreter zu treffen.

Mit Anzug und Krawatte und durch das ungewohnt warme Klima schwitzend traf er auf einen „älteren, kleinen Herren mit Bäuchlein“, der ihn lächelnd begrüßte. Er betrat einen kleinen, dunklen Laden, dessen Sortiment sich ohne auf den ersten Blick erkennbares System bis unter die Decke stapelte. Draußen ein handgeschriebenes Ladenschild, drinnen eine alte Kurbelkasse. „Er hat erstmal einen ziemlich verdreckten Stuhl für mich frei gewischt“, berichtet er schmunzelnd. So unterschiedlich die beiden Männer auch waren, sie schlossen sofort ein Geschäft ab. Dass der Geschäftsführer persönlich vorbeikam, empfand sein griechischer Gastgeber als so respektvoll, dass er von da an die „Original LÖWE“-Scheren auf der gesamten Insel verbreitete. Dieser ganz direkte Kontakt zu Kunden und Lieferanten ist damals wie heute die Basis für eine wertschätzende und vertrauensvolle Zusammenarbeit „Neben dem Prädikat „Made in Germany“ ist das übergeordnete Arbeitsprinzip unserer Firma, dass alle Kunden die beste Qualität zu fairen Preisen und selbstverständlich pünktlich geliefert bekommen.“ fasst Randolph Schröder zusammen.


Bei einem Rundgang durch die Produktionshallen in Flintbek bei Kiel wird die Begeisterung, die der Diplom-Ingenieur für den familiengeführten Betrieb empfindet, besonders deutlich. Auf dem Weg erklärt er die einzelnen Fertigungsschritte. „Unsere Scheren sind so gut, weil wir keinen Produktionsschritt aus der Hand geben“, bemerkt Randolph Schröder stolz. „Bei uns gibt es keinen Stillstand. Wir entwickeln uns, unsere Materialien und unsere Verfahren permanent weiter. So wie wir schleift halt kein anderer!“ So ist beispielsweise der Stahl, der für die „Original LÖWE“-Scheren verwendet wird, eine Sonderlegierung, deren Rezeptur exklusiv für dieses Unternehmen entwickelt worden ist und stets auf ihre Optimierbarkeit geprüft wird. Das Zusammenwirken dieser einzigartigen Stahllegierung mit einem perfekt darauf abgestimmten Härtungsprozess gibt den Klingen ihre unvergleichliche Stabilität. CNC-Schleifautomaten verleihen ihnen in Verbindung mit einem von Hand perfekt abgeschlossenen Präzisionsschliff Schärfe und Belastbarkeit. Mittlerweile gibt es die Submarken Original LÖWE GardenPro und Original LÖWE Industrial, mit dem Ziel, noch spezifischer auf die Schneidbedürfnisse der Anwenden- den einzugehen!

Als der Chef plötzlich selbst Hand anlegt und konzentriert Klingen zu schleifen beginnt, wird deutlich, dass in seiner Brust gleich drei Herzen schlagen. Denn, wie auch die technischen Innovationen und die permanente Weiterentwicklung seines Unternehmens genau so liegen Randolph Schröder auch alle Mitarbeitenden am Herzen. Sie sind wie eine erweiterte Familie und daher zählen glückliche und zufriedene Menschen ebenso zum Leitbild des Unternehmens. „Ich schleife jetzt aber nicht so viele Klingen. Die werden nämlich nicht so gut, wie wenn meine Mitarbeiter das machen!“, gibt er lachend zu. Diese Wertschätzung im Umgang mit seinen Mitarbeitern ist es, die das Leitbild des Unternehmens ausmacht. „Es ist ein schönes Gefühl, zu sehen, dass meine Mitarbeiter hier sind, früh aufstehen, den ganzen Tag für dieses Unternehmen arbeiten und dabei ein Lächeln auf dem Gesicht haben.“ Ebenso achtet er darauf, selbst mit einem Lächeln von der Arbeit nach Hause kommen zu können.


Dass seine Arbeit ihm Freude macht, zeigt er so täglich. Randolph Schröder ist sich nicht nur seiner eigenen Vorbildfunktion bewusst, sondern weiß auch um seine Verantwortung den Mitarbeitenden gegenüber. Dies ist es, was das persönliche und familiäre Arbeitsklima der Firma ausmacht. Die Entscheidungswege sind kurz und die Beschäftigten nehmen an der Entwicklung der Firma für sich selbst erkennbar teil. Außerdem liegt es Randolph Schröder am Herzen, Mitarbeitende an- und einzustellen, die sich dank ihres Engagements und Könnens statt durch glatt polierte Lebensläufe auszeichnen.

„BEI UNS GIBT ES KEINEN STILLSTAND. WIR ENTWICKELN UNS, UNSERE MATERIALIEN UND UNSERE VERFAHREN PERMANENT WEITER.

Außerdem besteht seit vielen Jahren eine Partnerschaft mit der Stiftung Drachensee, wo zirka 80 Beschäftigte an der Produktion von „Original LÖWE“-Scheren beteiligt sind. Gutes zu tun und sich vor allem auch für kommende Generationen sozial zu engagieren ist die nächste Konsequenz für den Weltmarktführer, der sich auch an den Kinderbetreuungskosten seiner Mitarbeiter beteiligt. Eine weitere Herzensangelegenheit ist die Unterstützung von Familien erkrankter Kinder, die im Ronald McDonald Haus in Kiel ein Zuhause auf Zeit finden. Auch auf globaler Ebene spürt Randolph Schröder seine soziale Verantwortung und unterstützt Projekte wie invisible hands in Myanmar und Naankuse in Namibia. Das stahlhärteste Produkt beinhaltet also auch eine emotionale Komponente. Das spiegelt sich auch in der Corporate Identity von „Original LÖWE“ wider. So hat der blaue Schriftzug vor einigen Jahren einen orangefarbenen Anstrich bekommen. Orange ist auch die Farbe der Kunststoffgriffe an den Scheren. Orange ist international positiv besetzt und hat keine Warnwirkung oder ähnliche Bedeutungen. Aus dem W im Löwen sticht nun ein orangefarbenes V heraus, das das Wort zu Love verändert. „Es steckt eben viel Liebe im Löwen“, erklärt uns Randolph Schröder mit sympathischem Lächeln.

Bezüglich ökologischer Nachhaltig ist es Randolph Schröder grundsätzlich wichtig, dass seine Scheren maximal Nachhaltig sind. Und das sind die Scheren von Original Löwe, denn es gibt keine begrenzte Lebensdauer. Randolph Schröder garantiert auch noch nach Jahren für jede seiner Scheren Verschleißteile wie das Herzstück aller Scheren – nämlich die Klinge – Lebenslang nachliefern zu können.

Auch die Fertigung ist sehr Ressourcen schonend, denn die gesamte Produktionskette fährt in geschlossenen Kreisläufen. Und man unternimmt viele weitere Dinge um Ressourcen zu sparen, so werden u.a. gebrauchte Kartonagen aufbereitet und als Füllmaterial weiterverwendet. Der bezogene Strom ist Ökostrom mit dem höchsten Öko-Level, der von Greenpeace und anderen Umweltschutzverbänden empfohlen wird. Zusätzlich verfügt das Firmengebäude über eine Photovoltaikanlage auf dem Dach mit 99,8 kW Leistung.


Noch etwas anderes, großartiges ist bei Randolph Schröders Fimensitz in Flintbek dank der wahrlich großen Grundstücksfläche entstanden.

Auf der Erweiterungsfläche hat der Unternehmer mit Hilfe von Doris Schuster von der Obstquelle aus Schwentinental eine Streuobstwiese inklusive Blühstreifen angelegt, auf der sich Insekten wie Schmetterlinge und Bienen tummeln, aber auch Hasen und Wühlmäuse sehr wohl fühlen und sich häuslich niederlassen. Eine bunte Streuobstwiese beim Obstscherenhersteller ist ähnlich einleuchtend wie ein Kräutergarten hinter einem Sternerestaurant und sozusagen das i-Tüpfelchen. Und die beste Gelegenheit, um die „Original LÖWE“-Scheren direkt am Objekt zu testen.

Neben dem Naturschutz, profitieren natürlich auch die Original LÖWE-Mitarbeitenden von diesem neuen Erholungsort. Nach wenigen Metern gelangen die Arbeitnehmer in ihrer Mittagspause auf die Wiese. Eine kleine Auszeit, die von der intensiven Arbeit in der Pause Erholung schafft und die Akkus wieder aufladen lässt.

Doris Schuster hat Randolph Schröder zu der Streuobstwiese beraten und sich mit ihrem starken Team um die Bepflanzung gekümmert. Vorab hat die begeisterte Spezialistin für Obstanbau mit dem Original LÖWE-Chef Randolph Schröder im Rahmen einer Apfelprobe herausgefunden, welche Sorten anzubauen sind. Und weil er das Unternehmen mit Löwe und Zahnrad im Logo in der dritten Generation von seinem Vater übernahm, hat der Wert der Familie für ihn eine große Bedeutung. Deshalb möchte Randolph Schröder eine weitere neue Unternehmenstradition einführen. Ein gemeinsames Erntefest zum Mitmachen für die Familien der Mitarbeitenden. Ein Teil der Ernte wird in Doris Schusters Mosterei zu flüssigem Obst verarbeitet, denn schließlich hat sie die notwendige Ausrüstung dazu und kann so den süßen Geschmack des Herbstes als Saft haltbar machen.

Ein guter Grund mit diesem Saft anzustoßen und einen Toast auszusprechen: Ein Prost auf weitere 100 Jahre Original Löwe!

 

Original LÖWE

Gebr. Schröder GmbH

Konrad-Zuse-Ring 3 • 24220 Flintbek Tel. 04347 – 71170-0 • www.original-loewe.de


Fotos: Fabian Frühling

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