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AutorenbildJO.

Ethletic



Ethletic startet zwei neue Projekte

Ethletic ist ein Pionier der Nachhaltigkeitsszene. Das ist für die Sneaker-Macher aus

Lübeck Verpflichtung und Ansporn, das Turnschuh-Sortiment anhaltend fairer und umweltfreundlicher zu machen und weiterhin Wege dafür zu ebnen. Der allererste Sneaker überhaupt, der das Fairtrade-Siegel für fair gehandelte Baumwolle trug, kam 2010 von dieser Marke. Der Fairtrade-Award zeichnete 2016 ein „herausragendes Engagement für den Fairen Handel“ aus. Doch das Team bleibt hier nicht stehen: Mit zwei neuen Projekten soll die „ethische Alternative“ weiter Veränderungen anstoßen, Herzen gewinnen und seinen Trägern nachhaltig ein gutes Gefühl geben.


Das globale Trinkgeld

Pünktlich zur Fashion Revolution Week im April diesen Jahres war es soweit: Die

Organisation tip me sammelte in einem Pilotprojekt das erste globale Trinkgeld für

die Mitarbeiter von Ethletic in Pakistan. Ein Trinkgeld, das zu 100 Prozent bei den Menschen vor Ort ankommt. Trinkgeld geben konnten vorerst Kundinnen und Kunden nur in zwei Geschäften in Berlin und Köln, wo Ethletic-Sneaker verkauft werden. Jetzt soll tip me als „Add-on“ im Onlineshop eingebunden werden, so dass jeder beim Check-out ein kleines monetäres Dankeschön dalassen kann.

Schon seit den Anfängen seines Start-ups steht Ethletic mit tip me-Gründer Jonathan Funke in Kontakt. Die Vision: Ein von Herzen kommendes Trinkgeld an den Menschen hinter einem Produkt zu senden – rund um den Globus. Eine Idee, deren Kraft begeistert: Bereits auf dem Z2X-Festival 2016 für neue Visionäre von „Zeit online” wurde sie zum Gewinner-Projekt gekürt. „Es gibt tausende NGOs und Labels. Aber woher weißt du, was deine Unterstützung bewirkt? Mit tip me erlebst du Fairness von Mensch zu Mensch. Du kannst denen Trinkgeld geben, die dein Produkt gemacht haben.


Und 100 Prozent kommen an. So können wir den Lohn für Bauern und Manufakteure gemeinsam verdoppeln. Und du merkst, was du bewegst“, erklärt Jonathan. Der kleine Aufpreis von zum Beispiel einem Euro bei einem Paar Sneakers fließt dabei direkt an die Menschen, die sie hergestellt haben. In unserem Falle an die von Ethletic unterstützte Workers Welfare Society der Arbeiterschaft, von der das Geld dann treuhänderisch verwaltet und gerecht verteilt wird.


„Denn wir wollen nicht, dass die einen im Betrieb mehr verdienen als die anderen. Wie wir alle wissen, kann das manchmal zu Problemen führen. Und wir wollen ja das Leben besser machen und nicht komplizierter“, erklärt Jonathan. Das Geld landet dann direkt auf den Mobiltelefonen der Mitarbeiter – im Anschluss können sie es sich bei einer lokalen Bank auszahlen lassen und frei darüber verfügen. „Wir wollen den Menschen vertrauen, dass sie wissen, wofür sie das Geld verwenden wollen. Ein Feierabendbier ist auch in Ordnung. Deswegen heißt es ja Trinkgeld.” (Laut eines enorm Artikels gibt die Wissenschaft dem Gründerteam dabei recht: Untersuchungen der Princeton University fanden heraus, dass „Bedingungslose Cash-transfers” keine nennenswerten Auswirkungen auf Tabakkonsum, Alkohol oder Glücksspiel haben.)


Sneaker Rescue

Fair geht vor: Bei der Produktion von Ethletic-Sneakern gelten hohe Maßstäbe, was Arbeitssicherheit, eine gerechte Bezahlung und Extra-Prämien für soziale Projekte angeht. Doch auch die Umwelt soll möglichst umfassend geschont werden. Hier kommt die zweite Kooperation ins Spiel: Sneaker Rescue ist der neue Partner von Ethletic was die Reparatur „zu Tode geliebter“ Turnschuhe angeht.


Die zeitgemäße Idee des kleinen Berliner Start-ups hatte im vergangenen Jahr sofort eingeschlagen. Jetzt machen Sneaker Rescue und Ethletic gemeinsame Sache – mit dem Ziel, die Wegwerf-Mentalität infrage zu stellen. Gerade „Heavy User“ kennen das Problem: Eines schönen Tages treten beim Lieblingssneaker zwangsläufig Verschleißerscheinungen auf. Hagen Matuszak, Orthopädieschuhmacher und überzeugter Turnschuh-Träger, wollte nicht damit leben, dass ein Sneaker, mit dem er viel erlebt hat, wegen einiger Macken gleich auf den Müll landen soll. Der 22-jährige Berliner gründete deshalb sein eigenes Geschäft, das spezialisiert ist auf die professionelle Reparatur von Sneakern: Sneaker Rescue.


„Ich möchte mit meinem Unternehmen ein Zeichen gegen den Überkonsum unserer Generation setzen“, erklärt Hagen seinen Entschluss. „Allein in Deutschland werden 10 000 Tonnen Schuhe pro Jahr in den Müll geworfen. Es ist Zeit, damit aufzuhören!“ Hagens Idee kommt an: Positive Berichte in Presse und Fernsehen ziehen umgehend eine aufgeschlossene Kundschaft an, die ihre Reparatur-bedürftigen Sneaker per Whatsapp begutachten lässt und nach einem Kostenvoranschlag in die Werkstatt sendet. Dort werden die Schätze auf Vordermann gebracht und kostenfrei wieder zum Besitzer geschickt.


Ethletic bietet Kundinnen und Kunden ab sofort den Reparatur-Service von Sneaker Rescue direkt über die eigene Shopseite an. Der Clou: Die Dienstleistungen können hier für alle Ethletic-Modelle um 15 Prozent vergünstigt erworben werden. Wer über Ethletic einen solchen Voucher kauft, erhält einen Gutschein-Code, der bei Sneaker Rescue eingelöst werden kann. „Mit jedem Sneaker, den wir hier in Deutschland reparieren können, sparen wir einen Transport aus Asien“, sagt Ethletic-Firmenchef Marc Solterbeck. „Mit dem Reparaturservice wollen wir außerdem zeigen, dass Upcycling attraktiv sein kann.“


In der heutigen Zeit wäre bei vielen Menschen in Vergessenheit geraten, dass man Kleidung zum Schneider und Schuhe zum Schuster bringen kann. Hier gelte es, das öffentliche Bewusstsein wieder mehr in Richtung des Erhalts bestehender Produkte zu lenken.

„Ethletic ist ein Pionier in der Nachhaltigkeitsszene und möchte mit diesem Service einen weiteren Beitrag zur Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks leisten“, erklärt Solterbeck. Gemeinsam mit dem geplanten Pfandsystem für Ethletic-Sneaker sei dies ein Puzzleteil, als Hersteller auch die Verantwortung für ein Produkt nach dem (vermeintlichen) Ende des Lebenszyklus‘ zu übernehmen. Ethletic-Schuhdesignerin Johanna Balzer steht voll hinter Hagens Sneaker-Rescue- Konzept. „Den Lebenszyklus von Dingen zu verlängern, ist die nachhaltigste Pflege“, sagt Balzer. „Je länger man ein eh schon gekauftes und hergestelltes Produkt verwendet, desto mehr spart man Energie und Ressourcen, die es braucht, um ein neues Produkt herzustellen.“ Offen bleiben für neue Denkanstöße und Ideen – das ist es, was Ethletic auszeichne. „Ohne unsere aufgeschlossenen Anhänger, die uns kritisch hinterfragen, uns gleichzeitig jedoch mit voller Motivation treu unterstützen, wäre dieser Prozess nicht möglich“, dankt Solterbeck den so genannten „Ethical Supportern“. So bleibe auch der Spaß am Projekt Ethletic nicht auf der Strecke – und die Aussicht auf eine lebenswerte Zukunft auf diesem Planeten sei den Einsatz allemal wert.


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