Spezielle Bedürfnisse und Aspekte mit 60+: unabhängig, fit und mobil sein und sich wohlfühlen.
Welche Ernährungsbedürfnisse hat unser Körper ab 60? Wann deckt gesunde Ernährung den Nährstoffbedarf ab? Benötigen wir zusätzliche Vitamine? Aus meiner Sicht profitiert unsere Gesundheit, wenn man sie gezielt unterstützt.
Betrachten wir das Beispiel Vitamin D, das wesentlich ist für das Immunsystem und unsere Knochen, und im fortgeschrittenen Alter viermal schlechter gebildet
wird. Hier in Schleswig-Holstein sind wir aufgrund der Breitengrade nur im Sommer mit der richtigen Sonnenfrequenz beschenkt, bei der unser Körper Vitamin D bilden kann. Wenn Sie ihre Haut sinnvollerweise mit Sonnenschutz schützen, findet die Vitamin-D-Synthese kaum statt. Ich empfehle angelehnt an das Bundesamt für Gesundheit der Schweiz generell ab 65 eine Supplementierung mit Vitamin D. Empfehlenswert sind mehrere Gaben pro Monat, um auf den Monatsbedarf von 24.000 Einheiten zu kommen. Ergänzt mit einer kalziumreichen Ernährung profitiert unser Knochengerüst.
Mit dem Altwerden ist es wie mit Auf-einem-Berg-Steigen: Je höher man steigt, desto mehr schwinden die Kräfte - aber umso weiter sieht man. – Ingmar Bergman – Wir verlieren ab unserem 30. Lebensjahr jährlich Muskelmasse und haben im Alter dann ein Drittel eingebüsst. Steuern wir nicht gegen, werden wir gebrechlich, uns fehlt Standsicherheit, das Sturzrisiko ist erhöht. Im Vergleich zu jungen Jahren benötigt man ab 60 das Eineinhalb- bis Zweifache an Proteinen. Gute und gesunde Lieferanten sind Milchprodukte und Eier – Prof. Reto W. Kressig, Gerontologe aus Basel, empfiehlt zwei bis drei Eier täglich. Inzwischen weiß man, dass bei erhöhten Cholesterinwerten Eier unbedenklich sind, denn Cholesterin wird primär vom Körper selbst hergestellt. Bei der Ernährung helfen Ballaststoffe, die den erhöhten Cholesterinwerten entgegenwirken.
Die Zeit verwandelt uns nicht, sie entfaltet uns nur. Max Frisch
Lieber nicht ins straucheln kommen – gebrechlich sein heißt Angst, Unsicherheit und Hilfsbedürftigkeit Wenn wir unsere Muskeln reizen und nähren, werden wir kräftig: sich bewegen und aktiv sein führt uns zu einem sicheren und gesunden Körpergefühl. Auch die Nahrung spielt eine große Rolle. Die richtige Proteinzusammenstellung führt dazu, dass der Körper Muskeln wieder wachsen lässt. Wesentlich ist dabei die richtige Kombination aus Molkeprotein und den entscheidenden Aminosäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Manche Kund*innen kennen und schätzen unsere in Deutschland hergestellte Serie mit Aufbaupräparaten, die sich ebenfalls zum Abnehmen und Muskelzuwachs eignet – und vor allem gut schmeckt. Auch so wirken Sie der Gebrechlichkeit entgegen.
Wer rastet, der rostet
Wie war das nochmal? Unsere Hirnleistung sinkt ab 55, und mit ihr das Gedächtnis und das Lernvermögen. Ginkgo hat die Kraft, dem entgegenzuwirken. Studien belegen sogar vergleichbare Effekte wie Demenzpräparate (der Kategorie Cholinesterasehemmer).
Rheumatoide Arthritis: wenn Gelenke sich entzünden
Die rheumatoide Arthritis, umgangssprachlich Rheuma genannt, ist die häufigste entzündliche Gelenkerkrankung, die ab einer Dauer von sechs Wochen als chronisch gilt. Frauen sind von dieser schmerzhaften Erkrankung etwa dreimal häufiger betroffen als Männer. Als Ursache für Rheuma vermutet man fehlerhafte Funktionen des Immunsystems, Rauchen scheint ebenfalls eine Ursache zu sein. Neue Erkenntnisse weisen darauf hin, dass Zytokine, die entzündungsfördernden Hormone im Körper, bei der Entstehung eine wesentliche Rolle spielen. Die rheumatoide Arthritis zeigt sich meistens das erste Mal zwischen 40 und 60 und bleibt dann meist. Man kann jedoch an Lebensgewohnheiten-Stellschrauben drehen: Bewegen, abnehmen und Ernährung, um die Gelenke zu entlasten und zu stützen. Wie ernähren Sie sich? Sind Sie ein Fleischesser? Fleisch enthält Arachidonsäure, aus der sich entzündungsfördernde Stoffe bilden. Weniger ist hier mehr, aber Ihren Eiweißbedarf sollten Sie dennoch im Auge behalten und beispielsweise über Milchprodukte und Gemüse wie etwa Hülsenfrüchte decken. Pflanzlich helfen Kurkuma, Teufelskralle oder Enzympräparate. Sie sind entzündungshemmend und sorgen für mehr Beweglichkeit.
Natürliche Entzündungshemmer: die Vielseitigkeit der Omega- 3-Fettsäuren Der menschliche Körper kann Omega-3-Fettsäuren nicht selbst herstellen. Er braucht sie aber und nimmt sie mit der Nahrung auf. Viele Nüsse und Seefische enthalten höhere Mengen an Omega-3-Fettsäuren. Omega-3-Fettsäuren wirken, indem sie entzün- dungshemmende Substanzen umwandeln, daher eignen sie sich zur Therapieunterstützung entzündlicher Erkrankungen wie der rheumatoiden Arthritis. Zudem erweitern sie die Blutgefäße, ver- ringern damit das Thromboserisiko und senken die Blutfettwerte. Tolle Sache, oder?
Tabuthema Harninkontinenz
Je mehr das Alter zunimmt, desto mehr wird auch Harninkontinenz ein Thema, von dem Frauen häufiger betroffen sind. Die Ursache liegt in der Anatomie, da Frauen ein breiteres Becken haben mit einem durch Schwangerschaften und Geburt sowie Östrogenmangel geschwächten Beckenboden. Bei Männern ist die Ursache die ab dem 55.-60. Lebensjahr häufig auftretende, gutartige Prostatavergrösserung. Eine gesunde Harnblase muss Arbeit bekommen, regelmässig zur Toilette gehen und eineinhalb bis zwei Liter trinken gehören dazu. So normal Harninkontinenz ist, ist sie dennoch ein Thema, das das Selbstwertgefühl beeinträchtigt. Frauen haben es durch die jahrelange Erfahrung mit ihrer Regelblutung leichter, Hygieneprodukte zu kaufen. Das führt dazu, dass Männer ihre Frauen gern zum Einkauf von Vorlagen schicken, was das Gefühl der Hilflosigkeit noch verstärkt. Trauen Sie sich, sich selbst zu kümmern: Herrenhygieneprodukte sind diskret, lassen sich gut in der Unterwäsche befestigen und vermeiden Geruchsentwicklung.
Ein sicheres Zeichen für das Alter eines Mannes ist, wenn er vergisst, seinen Hosenschlitz zu schließen. Die richtigen Probleme kommen aber erst, wenn er vergisst, ihn zu öffnen. Ephraim Kishon
So fühlt mann sich unterwegs sicher. Ein kleiner Tipp: kleine, blickdichte Müllbeutel dabeihaben, um bei Bedarf die Vorlagen unauffällig entsorgen zu können. Ihre Prostata freut sich auch über pflanzliche Unterstützung aus Sägepalmextrakt oder Kürbiskern- extrakt: Beide unterstützen und können im frühen Stadium die Harninkontinenz positiv beeinflussen.
Vieles verändert sich beim Älterwerden, ein gutes Körpergefühl leidet bei ständigen Schmerzen wie rheumatische Arthritis oder der Harninkontinenz. Unser Liebesleben ist oft zusätzlich von weiteren Erkrankungen in Mitleidenschaft gezogen, wie Diabetes, Bluthochdruck, Medikamenteneinnahmen oder einfach den Symptomen der Meno- pause: weniger Testosteron und Östrogen. Die persönliche Sexualität ist komplex und sehr individuell – was aber beständig bleibt in jedem Alter ist unser Bedürfnis nach Nähe, und Haut- und Körperkontakt sind gesund. Kuschelhormone werden aus- geschüttet, was auf den Körper stressmindernd wirkt. Was aber, wenn man allein ist? Älter werden kann einsam machen – die Kinder sind aus dem Haus, das Arbeitsleben vorbei, Freundes- und Bekanntenkreis schrumpfen. Der Alltag wird manchem schmerzhaft grau. Schnell trinkt man ein Gläschen mehr, aber im Alter verträgt der Körper Alkohol noch schlechter als ohnehin schon, da der Stoffwechsel langsamer arbeitet. Mit Alkohol im Blut stürzt man auch schneller...
Gesund leben heißt für mich, gut und vielseitig essen, aktiv in Bewegung bleiben, Körper und Geist ergänzend zu unterstützen und das Miteinander schätzen.
Mit gesunden Grüßen
Ihr Volker Jüngerich
Nautilus Apotheke Volker Jüngerich e.K.
Holstenstraße 2 – 12 • 24103 Kiel Tel. 0431 – 90667141 www.nautilusapotheke.de
„Das Alter ist für mich kein Kerker, sondern ein Balkon, von dem man zugleich weiter und genauer sieht.“ Marie Luise Kaschnitz
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