Kinder brauchen Sicherheit, Verlässlichkeit, gute Versorgung, Verständnis und Geborgenheit. Diese Grundbedürfnisse können die leiblichen Eltern manchmal vorübergehend oder auch dauerhaft nicht erfüllen. In solchen Fällen brauchen Kinder einfühlsame Pflegeeltern – Menschen, die sich vorstellen können zeitweise oder auf Dauer für ein fremdes Kind zu sorgen.
Die potentiellen Pflegeeltern sollten:
Freude am Zusammenleben mit Kindern und Jugendlichen haben
Zeit und Platz für ein Kind haben
In gesicherten wirtschaftlichen Verhältnissen leben
Über viel Geduld, Einfühlungsvermögen und Belastbarkeit verfügen
Bereit sein, eng mit den Herkunftseltern und demPflegekinderdienst zusammen zu arbeiten
Die Motivation, ein Pflegekind aufzunehmen ist dabei sehr unterschiedlich: Einige möchten ihre Familie vergrößern. Die eigenen Kinder sind aus dem Haus und man möchte Kindern, die es nicht so gut haben, unmittelbar und direkt helfen. Auch bei unerfülltem Kinderwunsch besteht auf diesem Weg die Chance auf eine eigene Familie. Grundsätzlich ist es zwar gut, Erfahrung mit Kindern zu haben, es ist jedoch kein Muss entweder bereits Eltern zu sein, oder eine pädagogische Ausbildung vorweisen zu können.
Der Pflegekinderdienst der Landeshauptstadt Kiel sucht ständig Menschen, die sich diese Aufgabe vorstellen können. Er hilft ihnen bei der Entscheidung, ein Pflegekind aufzunehmen und begleitet die Familien während der gesamten Zeitspanne des Pflegeverhältnisses bei allen Fragen rund um das Pflegekind.
Um erste Fragen abzuklären genügt ein Anruf. Und wer möchte, kommt zu einem der monatlichen Informationsabende. Anschließend werden die Absichten und die damit verbundenen Erwartungen besprochen.
In einem Interview berichtet eine Pflegemutter von ihren Erfahrungen und erklärt: „Ich wünsche mir, dass viel mehr Menschen den Mut aufbringen, ein Kind in Pflege zu nehmen. Man muss ins kalte Wasser springen und es einfach versuchen. Als Pflegeeltern braucht man viel Geduld, Gelassenheit und natürlich viel Liebe – ohne wenn und aber. Wir haben unsere Kinder mit offenem Herzen aufgenommen. Manchmal ist es schwer, das will ich nicht bestreiten. Aber die Kinder geben einem unwahrscheinlich viel wieder. Die Angst, es nicht zu schaffen, ist unbegründet. Man wächst mit der Aufgabe und kriegt von allen Seiten viel Unterstützung. Unsere Familie, Freunde und unsere Chefs – alle machen toll mit. Lotta und Finn sind Enkelkinder, Ge- schwister, Freunde und Nachbarn. Es besteht kein Unterschied zwischen Pflegekind oder leiblichem Kind. Wir führen ein ganz normales Familienleben: Mit Freunde treffen, Hausaufgaben machen und auch mal Geschwistergezänke.“
Einzelgespräche statt Infoveranstaltung: Wie wird man eine Pflegefamilie?
Eine Informationsveranstaltung im KulturForum war bereits im November geplant. Diese musste jedoch coronabedingt entfallen. Stattdessen bietet der Pflegekinderdienst nun Einzelgespräche über die Voraussetzungen für die Aufnahme von Pflegekindern und über die unterschiedlichen Pflegeformen an. Für Nachfragen und Terminvereinbarungen für persönliche Einzelgespräche sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unter der Kieler Telefonnummer 901-3640 oder per E-Mail an pflegekinderdienst@kiel.de erreichbar. Darüber hinaus bietet der Pflegekinderdienst der Landeshauptstadt Kiel Informationen zum Thema auf seiner Internetseite kiel.de/pflegekinderdienst.
Informationen zum Thema Pflegefamilien: Landeshauptstadt Kiel/Pflegekinderdienst Edda Lilienfein Speckenbeker Weg 53b-d 23113 Kiel Tel.: 0431/901-3640 E-Mail: pflegekinderdienst@kiel.de
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