Seit Mitte Mai präsentieren 20 Künstler im Rahmen des 22. Skulpturensommers in Bissee ihre Werke. Unter dem Leitthema „Metall“ sind im ganzen Dorf, in den Vorgärten, am Straßenrand, am Bachufer und auf den Feldern in der Umgebung die Skulpturen zu entdecken. Björn Engholm, seit Jahrzehnten fachkundiger Förderer der Kunst in Schleswig-Holstein, referierte in seiner Eingangsrede eingängig über die Geschichte der Bildhauerei. Er schloss – frei nach dem Philosophen Voltaire – mit der Forderung, Kunst dürfe vor allem nicht langweilig sein: „Wer sich hier in Bissee langweilt, dem ist nicht zu helfen!“ Zu sehen sind unter anderem eine Cortenstahl-Skulptur des Bredenbeker Bildhauers Jörg Plickat, eine florale Installation der Flensburgerin Inga Mommsen mit den metallenen Elemente des Periodensystems, eiserne Wächter des „Poeten des Hammers“ Ulrich Schmied aus Ottersberg, filigrane Libellenflügel des Dänen Søren Schaarup, verspielte Giraffen aus Edelstahl des ebenfalls aus dem Nachbarland kommenden Künstlers Gleb Dusavitskiy oder Stahlwürfel des Künstlers Ernst J. Petras. „Wer im Norden von Metall spricht, meint immer auch Wacken“, erläutert Karin Russ. „Wir zeigen auch den ersten, den ursprünglichen Bullenschädel, der bis 2013 die Hauptbühne im Full-Metal-Village schmückte."
„Auch die Alltagsgeschichte, die Menschen mit metallenen Gegenständen erlebten, ist unser Thema“, ergänzt Karin Russ. Jan-Olav Hinz hatte bereits im Vorfeld der Ausstellung einige Bisseer Anwohner nach Geschichten mit Werkzeug und Gerätschaften befragt und stellt deren Erlebnisse in einem handlichen Büchlein vor. Der Schmiedemeister und Bildhauer Kurt Lange bringt Reststücke der ehemaligen Holtenauer Hochbrücke in Erinnerung. „Den Bürgerinnen und Bürgern in Bissee sind wir außerordentlich dankbar für ihre Offenheit und ihre Unterstützung“, betont Egon Blitza vom Verein Skulptur in Bissee. „Auf ihren Feldern und in ihren Gärten wird ausgestellt. Ohne diese Flächen könnte es den Verein nicht geben.“
Zu sehen sind die Exponate bis zum 30. Oktober 2019. Weitere Termine für öffentliche Führung gibt der Skulpturenverein auf seiner Internetseite an.
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