ONLINE EINZUKAUFEN IST KEIN WIDERSPRUCH ZU REGIONALITÄT
Wie schön wäre es, den Wochenmarkteinkauf in Ruhe von zuhause aus zu erledigen? Wie schön wäre es, zu wissen, dass die gekauften Lebensmittel regional produziert wurden und den Landwirt bei der Abholung persönlich zu treffen? Wie schön wäre es, mit dem eigenen Einkauf nachhaltiger zu leben und gleichzeitig lokale Betriebe zu fördern?
Das ist keine Utopie, sondern die Idee hinter Marktschwärmer. Die Bewegung schafft regionale Netzwerke zwischen Erzeuger*innen und Verbraucher*innen mit dem Ziel, einen direkten Zugang zu hochwertigen, regionalen Lebensmitteln für alle zu schaffen, und das bei fairer Bezahlung der Landwirte. Gestartet 2011, kommt diese Idee ursprünglich aus Frankreich und verbreitet sich seitdem in ganz Europa. In Deutschland gibt es mittlerweile mehr als 50 „Schwärmereien“, so nennen sich die lokalen Zweigstellen dieser Bewegung. Jede „Schwärmerei“ hat einen Gastgeber oder eine Gastgeberin, der oder die den Verkauf organisiert.
Diese Person bemüht sich darum, Kund*innen und Erzeuger*innen zusammen zu führen. In Kiel ist diese Gastgeberin Nele Markwardt. „Mein Ziel ist es, mit Marktschwärmer für uns Stadtleute einen weiteren, unkomplizierten Zugang zu regionalen Lebensmitteln zu schaffen.”, sagt die Kielerin.
Und das funktioniert so: Von Mittwoch bis Dienstag ist der Online- Verkauf geöffnet. In dieser Zeit kann jeder – nach vorheriger, kostenloser Anmeldung – Waren bei den Landwirten bestellen und diese schon vorab bezahlen. Hier gibt es Obst, Gemüse, Brot, Milch- oder Fleischprodukte, aber auch seltene Spezialitäten, wie die Kieler Lachsforelle. Das Angebot wechselt regelmäßig, denn manche Erzeuger machen nicht jede Woche mit oder eben nur saisonal. Die bestellten Waren können dann einmal in der Woche entweder donnerstags von 17.30 Uhr bis 19.00 Uhr im Café Mmhio im Knooper Weg 75 oder mittwochs im Anschar-Park in der Heiligendammer Straße 15 von 17.00 Uhr bis 18.30 Uhr abgeholt werden. Ob Landwirt oder Rinderhalter, Muschelzüchter oder Schnapskocher, zu der wöchentlichen Verteilung kommen die Erzeuger*innen nach Kiel und überreichen die Produkte persönlich. Eine tolle Gelegenheit also mit ihnen ins Gespräch zu kommen und sich über die Produkte zu informieren.
Nele Markwardt ist es wichtig, dass in ihrem Sortiment ausschließlich hochwertige, appetitliche Produkte sind, die auf kurzen Transportwegen und aus biozertifizierter oder nachhaltiger Landwirtschaft zur „Schwärmerei“ gelangen. Aktuell geerntet werden zum Beispiel frische Bohnen und Tomaten, diverses Ackergemüse, eine Vielfalt an Kartoffelsorten und Salaten, aber auch gerettetes, getrocknetes Obst und sogar die ersten Apfelsorten können schon bestellt werden. Daneben gibt es stets eine Auswahl von Milch- und Fleischprodukten und Eiern von glücklichen Hühnern.
Wichtig sei, dass die „Schwärmerei“ einen beständigen Grundstock an Waren hat, sagt die Gastgeberin. „Daneben können wir immer wieder Produkte von ganz kleinen
Betrieben ins Programm aufnehmen. Die hätten sonst gar nicht die Chance, ihre Ware zu verkaufen, weil sie viel zu wenig für den Wochenmarkt produzieren.”
Die lokalen, kleinen Landwirtschaftsbetriebe und Lebensmittelerzeuger stellen ihre Angebote wöchentlich auf die Website, je nachdem, was sie gerade vorrätig haben. Durch die Online-Bestellung vorab, können sie dann genau sehen, was von den Kund*innen wirklich gekauft wurde und dementsprechend genau diese Mengen ernten beziehungsweise produzieren.
Die Erzeuger*innen bestimmen ihre Verkaufspreise selbst, weil sie am besten wissen, was ihre Arbeit und ihre Produkte wert sind. Kosten für Zwischenhändler oder Marktgebühren gibt es nicht. Vom Nettoumsatz geben die Erzeuger*innen eine Servicegebühr in Höhe von 18,35% ab – einen Anteil davon erhält der/die Gastgeber*in der lokalen Schwärmerei, den anderen das Marktschwärmer-Team Deutschland. 81,65% der Einnahmen bekommen die Erzeuger*innen.
Kurze Transportwege, hochwertige Lebensmittel, faire Preise und der persönliche Kontakt zu den Menschen, die sich tagein tagaus um eine blühende, regionale Landwirtschaft bemühen – Marktschwärmer lädt dazu ein, bewusster, gesünder und
nachhaltiger zu konsumieren. Außerdem bieten sie eine echte Alternative für zeitlich gebundene Berufstätige in Wochenmarktatmosphäre einzukaufen.
Abholung:
mittwochs im Anschar-Park in
der Heiligendammer Straße 15, 24106 Kiel,
von 17:00 Uhr bis 18.30 Uhr
oder
donnerstags im Café Mmhio im Knooper Weg 75,
24116 Kiel, von 17:30 Uhr bis 19:00 Uhr
Marktschwärmer Kiel
www.marktschwaermer.de
Facebook: @marktschwaermer.kiel
Instagram: @marktschwaermer
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