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AutorenbildJO.

Radeln für Bildung

Wie Bambusfahrräder aus Kiel Kindern in Ghana einen Zugang zu Bildung verschaffen


Schulbildung ist in Ghana ein Privileg, von dem nicht jedes Kind profitieren kann. Die staatliche Schulpflicht steht im Widerspruch zu dem geforderten Schuldgeld der öffentlichen Institutionen. Denn nur wenige Familien können den Betrag aufbringen. Ein großer Teil der Kinder muss aus diesem Grund zuhause bleiben.


Diese Situation möchte das Unternehmen my Boo aus Kiel ändern. Seit 2014 vertreibt my Boo seine Bambusfahrräder europaweit über den Fachhandel. Die Rahmen der Fahrräder bestehen aus Bambus. Dieser wächst wild in Ghana, wird dort geerntet und anschließend in 80 Stunden Handarbeit zu Fahrradrahmen verbaut. Das Besondere an der Produktion: my Boo arbeitet in Ghana mit einer NGO (non-governmental organization) also einer nichtstaatlichen Organisation, dem „Yonso Project“ zusammen. Alle Mitarbeiter werden zu fairen Bedingungen beschäftigt und gerecht bezahlt. Die in Ghana erzielten Erlöse finanzieren vor Ort Bildungsprojekte wie Schulstipendien. Aktuell entsteht eine eigene Schule.


Yonso ist ein sehr kleines Dorf in Ghana. Es ist umgeben von einer sehr großen ländlichen und dünn besiedelten Fläche Land. Die Schulwege der Kinder sind teilweise so lang, dass sie entweder nie beginnen, den mühsamen Weg zur Schule zu gehen oder nach kurzer Zeit damit aufhören. 40 Prozent der ghanaischen Menschen aus ländlichen Regionen haben nie eine Schule betreten. 27 Prozent brechen sie vorzeitig ab (National Analytical Report).


Die „Yonso Project x my Boo Model School” soll diesen Problemen entgegenwirken. Laut Kwabena Danso, dem Gründer der NGO, sei der Unterricht in Ghana oft nur darauf ausgelegt, die Schüler auf Tests vorzubereiten, damit sie die Schule schnellstmöglich beenden. Wichtig sei es jedoch, den Kindern Ghanas beizubringen, Dinge zu hinterfragen und Wege zu suchen, ihr eigenes Leben und das zukünftiger Generationen nachhaltig zu verbessern – in wirtschaftlicher, politischer und sozialer Hinsicht. Grundlage dafür ist ein entsprechend ausgelegter Lehrplan. Partnerschule der „Yonso Project x my Boo Model School“ ist die Gemeinschaftsschule Nortorf. Gemeinsam mit einigen seiner Kollegen wird Schulleiter Timo Off einen solchen erarbeiten.


Ein besonderer Fokus des Schulsystems soll darauf liegen, den Schülern einen Zugang zu Büchern zu garantieren. 20 Prozent der Schülern und nur ein Prozent der ghanaischen Kinder allgemein, haben bei sich zuhause einen Zugang zu Lesematerial. Aus diesem Grund wird das Herz der Schule eine große Bibliothek sein.


Im September soll es endlich soweit sein – die „Yonso Project x my Boo Model School“ wird ihre Türen öffnen. Erst kürzlich ist ein Teil des my Boo Teams nach Ghana gereist, um zu sehen, wie sich der Bau seit des letzten Besuches entwickelt hat. Fortschritte waren zu sehen und ließen gut erkennen, wo in ein paar Monaten die Schulflure und Klassenzimmer belebt sein werden und wo die Schüler bald ihre Pausenzeit verbringen werden. Mit der Intention auch nach der Fertigstellung der Schule langfristig den Schulbetrieb zu garantieren, haben Maximilian Schay und Jonas Stolzke (my Boo Gründer und Geschäftsführer) den „my Boo Ghana School e.V.“ aus der Wiege gehoben.


Um sich von dem Baufortschritt einen eigenen Eindruck zu verschaffen, hat der erste Vorsitzende des Vereins, Hans-Helmut Schramm, die Vereinsgründer auf ihrer diesjährigen Ghanareise begleitet. Beeindruckt davon, was in den letzten Jahren passiert ist, freut er sich schon heute darauf, wie diese Schule den Kindern der Region in Zukunft helfen wird. Jeder, der den Verein unterstützen oder Fördermitglied werden möchte, ist herzlich eingeladen, sich per Mail unter spenden@mybooghanaschool.de zu melden.

Für alle, die finanzielle Unterstützung in Form einer Spende leisten wollen, wurde folgendes Konto eingerichtet: Kontoinhaber: my Boo Ghana School e.V. IBAN: DE89 2225 0020 0090 5733 95 Sparkasse Westholstein


Für mehr Informationen: Das Team von my Boo freut sich bei einem Besuch in den Räumlichkeiten in der Hardenbergstraße 21 in Kiel Auskunft geben zu können.


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