Unsere Kundin ist die Frau, die eine Blumenwiese sieht und ihre Schuhe auszieht, um barfuß darüber zu laufen.“ So beschreibt Dennis Niemann die Frau, die sich modisch bei Scandic zuhause fühlt. „Wir zeigen die Weiblichkeit der Frau“, erklärt der Geschäftsführer, der mit seinem handverlesenen Sortiment aus femininer Mode Leichtigkeit, Ferienhausfeeling und Wochenendstimmung transportiert – „Scandic Way of Life“ steht für nordisch-skandinavische Damenbekleidung. Scandic macht detailverliebte Mode für die Frau, die gern mit dem Fahrrad auf Sylt spazieren fährt oder ihre Ferien in Dänemark bei einem Spaziergang in den Dünen verbringt.
Als Dennis Niemann das erste SCANDIC Geschäft 1996 in der Holstenstrasse in Kiel eröffnete, war seine schon damals von Skandinavien inspirierte Mode ein absolutes Novum auf dem deutschen Markt. Heutzutage hat sich skandinavische Mode fest etabliert und weiterentwickelt. Dennis Niemann aber ist dem ursprünglichen Scandic-Stil treu geblieben. „Die Modetrends fließen wie ein Fluss und ich sehe unser Designteam wie Angler, die sich die passenden Trends für uns heraussuchen“, erklärt er. Dabei lässt er sich nichts von der schnelllebigen Modeindustrie diktieren, das nicht zu Scandic passen würde. „Ich bleibe lieber Spezialist“, fasst der Geschäftsführer zusammen.
Die Affinität zur Mode wurde Dennis Niemann in die Wiege gelegt. Als Kind verbrachte er viel Zeit im Geschäft des Vaters. Nach seinem Zivildienst schenkte dieser ihm das Vertrauen und ermöglichte es ihm, seine eigene Idee noch vor dem Studium umzusetzen. Mittlerweile ist das Unternehmen auf fünf eigene Filialen in Kiel, Flensburg, Lübeck und Eckernförde und auf Sylt angewachsen. Sylt hat für Dennis Niemann eine besondere Bedeutung. Die Erinnerung an die Nordseeinsel und die sorgenfreie Zeit, die er dort in seiner Kindheit bei seiner Oma Annemarie verbracht hat, haben ihn so sehr geprägt, dass er dieses Gefühl 2012 in seine eigene Modekollektion „Sorgenfri Sylt“ verwandelt hat. Im selben Jahr eröffnete er auch einen Onlineshop. Heute sind 75 Prozent der verkauften Kollektionen aus eigenem Designatelier. Die „Sorgenfri Sylt“ Kollektion wird außerdem an 350 Einzelhändler europaweit verkauft.
Eine der Leitlinien von Scandic ist es, Mode ohne Verfallsdatum zu kreieren – so entstehen Lieblingsstücke, die länger als nur eine Saison getragen werden wollen und auch können. Unabdingbar ist daher die hohe Qualität und die nachhaltige Produktion der Kleidungsstücke, auf die man bei Scandic besonderen Wert legt. So sind viele der Fabrikationsstätten, mit denen Scandic zusammenarbeitet, auch GOTS geprüpft. Kunstfasern werden selten und nur dann verwendet, wenn Eigenschaften erreicht werden sollen, die eine Naturfaser nicht zu leisten fähig ist. Die Fertigung der Kleidungsstücke findet zu 85% in Europa statt.
Die Entstehung und Fertigung neuer Kollektionen ist also denkbar aufwendig. Was mit der Recherche nach den aktuellen Farbtrends der Saison beginnt, wächst schnell zu einem komplexen Farbkonzept an. Im zweiten Schritt wird eine Kollektionsstruktur erstellt. Dann werden die Kollektionszeichnungen angefertigt. Für die Suche nach geeigneten Garnen reist Dennis Niemann gemeinsam mit einem vierköpfigen Designteam nach Italien, für die Stoffe nach Paris und kehrt mit einer erstaunlich detailverliebten Auswahl zurück, auf deren Basis erste Prototypen angefertigt werden. Eine Besonderheit dieses Ablaufs ist, dass sie an Models probiert werden, deren Figur genau dem Durchschnitt der typischen Scandic-Kundin entspricht. Nun können noch Änderungen im Team besprochen und umgesetzt werden, bis es final gefällt und als Teil der gesamten Kollektion in den Showrooms in Hamburg, Düsseldorf, München und Amsterdam den Boutiquen vorgestellt wird, die sie in ihr Sortiment aufnehmen möchten und direkt ordern können.
Was schließlich folgt, ist die Aufnahme der Kollektion in den eigenen Onlineshop, der übrigens auf Nachfrage der Kunden ins Leben gerufen wurde. Die Katalogbilder entstehen in professionellen Shootings in einem geübten Zusammenspiel von bewusst ausgewählten Models und einer Fotografin, der er schon lange vertraut.
„Das alles ist ein sehr aufwendiger Prozess“, erklärt Dennis Niemann. „Doch nur durch dieses umfangreiche Verfahren können wir unseren Anspruch an Haltbarkeit und Qualität gerecht werden, sagt er. Entgegen dem Trend, regelmäßig mit vollen Tüten aus einem Mode-Discounter zu spazieren, bedient Scandic diejenigen, die Mode bewusster konsumieren. Diese Kundinnen kaufen lieber weniger, dafür aber besondere Kleidungsstücke mit Charakter und Aussagekraft „Wenn eine Kundin in einer Strickjacke von uns auftritt, hat sie sofort einen Sympathiewert. Ein Cardigan ist sowieso ein ganz sympathisches Kleidungsstück. Bei uns bekommt man die Strickjacke, die man abends am Kamin trägt, nicht das Partydress.“
Scandic ist nicht laut, sondern bescheiden und zurückhaltend. Diese Haltung verkörpert auch Dennis Niemann. Er selbst trägt leidenschaftlich gern Strick, liebt den Norden und Skandinavien und spricht mit großer Begeisterung von seinem Unternehmen. Demnächst soll es eine Vergrößerung geben, das kreative Team zieht in neue Räume, inklusive großzügigem Showroom. Insgesamt arbeiten etwa 50 Personen bei Scandic – aus Sicht der Modewelt also ein eher kleines Unternehmen, jedoch mit einer erheblich großen Reichweite. Auf die Frage, welche Zielgruppe Scandic bedient, antwortet Dennis Niemann: „Wir bedienen eine Stilgruppe, keine Zielgruppe.“ «
Scandic Way of Life • Holstenstraße
106 – 108 und Feldstraße 67 in Kiel
Kieler Straße 18 – 20 in Eckernförde
www.scandic-shop.de
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